Sascha Haslers Homepage - Die Geschichte von Urashima Taro
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Vor langer, langer Zeit lebte in der Provinz Tango am Stand von Japan in einem kleinen Fischerdorf von Mizu-no-ve ein junger Fischer mit dem Namen Urashima Taro. Sein Vater war bereits vor ihm ein Fischer doch seine Erfahrung war halb so gross wie die seines Sohnes, denn Urashima war der erfahrenste Fischer im ganzen Lande und konnte mehr Thunfisch und Tai fangen an einem Tag wie er in einer Woche.

Doch in diesem kleinen Fischerdorf war er mehr bekannte für seine herzliche Weise als das er ein cleverer Fischer ist. In seinem ganzen Leben hat er niemals jemanden verletzt, nichts grosses oder kleines, und als Knabe lachten seine Gefährten über ihn da er niemals mit ihnen Tiere foppte und immer versuchte er sie vor diesem grausamen Sport zu bewahren.

In einer sanften Abenddämmerung im Sommer ging er nach Hause am Ende eines Fischertages als er zu einer Gruppe Kinder stoss. Sie schrien alle und sprachen mit schriller Stimme und schienen in grösster Erregung über etwas zu sein, und als er zu ihnen hin ging um zu sehen was los war, sah er dass sie eine Schildkröte quälten. Zuerst stiess sie ein Junge nach der einen Seite, dann ein anderer Junge nach der Anderen während ein drittes Kind sie mit einem Stock schlug und der Vierte hämmerte mit einem Stein auf ihren Panzer.

Nun fühlte Urashima grosses Mitleid für die arme Schildkröte und machte sich daran sie zu retten. Er sprach zu den Knaben:

„Schaut her, Jungen, ihr behandelt diese arme Schildkröte so schlecht dass sie bald sterben wird!“

Die Knaben, die alle in einem Alter waren wo sie scheinbar Freude daran hatten grob zu Tieren zu sein, nahmen keine Notiz von Urashima’s freundlichem Tadel und reizten sie weiter. Einer der älteren Jungen antwortete:

„Wenn kümmert es ob sie lebt oder stirbt? Wir nicht, he, ihr Burschen, macht weiter, macht weiter!“

Und sie begannen die arme Schildkröte grausamer zu behandeln als zuvor. Urashima wartete einen Moment und überlegte sich was die beste Art sei um mit den Knaben umzugehen. Er wollte sie dazu bewegen ihm die Schildkröte zu übergeben, er lächelte sie an und sagte:

„Ich bin sicher ihr seid alle gute, liebe Jungen! Nun, wollt ihr mir nicht die Schildkröte geben? Ich würde sie so gerne haben!“

„Nein, wir wollen dir die Schildkröte nicht geben,“ sagte einer der Jungen. „Warum sollten wir? Wir haben sie selber gefangen.“

„Was ihr sagt ist war,“ sage Urashima, „doch ich sagte nicht dass ihr sie mir umsonst geben sollt. Ich will euch ein wenig Geld dafür geben – in anderen Worten, euer Onkel wird sie euch abkaufen. Wollt ihr das für mich machen, meine Burschen?“ Er hielt ihnen das Geld entgegen welches an einem Faden dass durch die Löcher jeder Münze führte hing. „Schaut, Burschen, ihr könnt alles kaufen was ihr wollt mit diesem Geld. Ihr könnt einiges mehr machen mit diesem Geld als mit dieser armen Schildkröte. Seht was für gute Burschen ihr seid wenn ihr auf mich hört.“

Die Jungen waren nicht über alles bösen Jungen, sie waren offensichtlich falsch geleitet, und als Urashima zu sprechen begann, gewann er sie mit seiner lieben Art für sich, und sie wurden „seines Geistes zu sein“ wie es in Japan heisst. Allmählich kamen alle zu ihm und der Rädelsführer der kleinen Bande hielt ihm die Schildkröte entgegen.

„Also gut, Ojisan (Onkel), wir werden dir die Schildkröte geben wenn du uns das Geld gibst!“ Und Urashima nahm die Schildkröte und gab den Jungen das Geld, welche mit einander redeten und weg flitzen so dass sie bald aus der Sicht waren.

Dann streichelte Urashima den Rücken der Schildkröte und sagte währenddessen:

„Oh, du armes Ding! Armes Ding! – Da, da! Nun bist du in Sicherheit! Es wird gesagt dass Störche tausend Jahre leben, doch die Schildkröte zehn tausende. Du hast das längste Leben aller Kreaturen auf dieser Erde und du warst in grosser Gefahr dieses wertvolle Leben zu verlieren durch diese grausamen Jungen. Glücklicherweise kam ich vorbei und rettete dich uns so ist das Leben noch dein. Nun bringe ich dich sofort zurück zu deinem Daheim der See. Lass dich nicht mehr fangen, denn möglicherweise wird niemand mehr da sein um dich zu retten das nächste mal!“

Während der Fischer so zu ihr sprach lief er eilig zum Strand und die Felsen hinaus, dann setzte er die Schildkröte in das Wasser und schaute ihr zu wie sie verschwand und dreht sich heimwärts zu, denn er war müde und die Sonne war unter gegangen.

Am nächsten Morgen ging Urashima wie üblich zu seinem Boot hinaus. Das Wetter war gut und die See und der Himmel waren beide blau und weich mit einem zarten Dunst an diesem Sommermorgen. Urashima stieg in sein Boot und fuhr verträumt auf die See hinaus und warf seine Netzte aus. Bald passierte er die anderen Fischerboote und lies diese hinter sich bis sie aus seiner Sicht waren, und sein Boot driftete weiter und weiter über das blaue Wasser. Irgendwie, er wusste nicht warum, fühlte er sich sehr froh an diesem Morgen, und er konnte sich nicht helfen zu wünschen, dass er wie die Schildkröte die er bereit hatte am Tage zuvor freigelassen hatte, er tausende von Jahre zu leben hatte als seine kurze Lebenszeit als Mensch.

Plötzlich erschrak er als er seinen eigenen Namen rufen hörte:

„Urashima, Urashima!“

Klar wie eine Glocke und sanft wie der Sommerwind erklang sein Name über die See.

Er stand auf und schaute in jede Richtung, dachte dass eines der Boote ihn eingeholt hatte, doch das Wasser in der Nähe und Ferne weit überblickend war kein Zeichen eines Bootes, so konnte die Stimme nicht von einem menschlichen Wesen kommen.

Erschrocken und überrascht und wer und was ihn so klar gerufen hatte, schaute er in jede Richtung um ihn herum und sah, ohne dass er es bemerkt hatte, dass eine Schildkröte an die Seite seine Bootes gekommen war. Urashima sah mit Verwunderung dass es dieselbe Schildkröte war die er am Tag zuvor gerettet hatte.

„Nun, Herr Schildkröte,“ sagte Urashima, „warum rufst du jetzt meinen Namen?“

Die Schildkröte nickt einige male mit der Kopf und sagte:

„Ja, das war ich. Gestern, in deinem ehrenwerten Schatten (o kage sama de) wurde mein Leben gerettet, und ich bin gekommen dir meinen Dank anzubieten und dir zu sagen wie erkenntlich ich Dir für deine Liebenswürdigkeit bin.“

„In der Tat,“ sage Urashima, „dass ist sehr höflich von dir. Komm in das Boot. Ich möchte dir zu rauchen anbieten, doch da du eine Schildkröte bist wirst du ohne Zweifel nicht rauchen,“ und der Fischer lachte über den Scherz.

„He-he-he-he!“ lachte die Schildkröte; „Sake (Reiswein) ist meine liebste Erfrischung, doch ich mache mir nichts aus Tabak.“

„Gewiss,“ sagte Urashima, „ich bedaure es sehr dass ich keine Sake in meinem Boot habe die ich dir anbieten könnte, doch komme herein und trockne deinen Rücken in der Sonne – Schildkröten lieben dies doch zu tun.“

So kletterte die Schildkröte in das Boot, der Fischer half ihr, und nach dem Austausch von Komplimenten sprach die Schildkröte:

„Habt ihr jemals Rin Gin, den Palast des Drachenkönigs der See gesehen, Urashima?“

Der Fischer schüttelte seinen Kopf und antwortete; „Nein; Jahr über Jahr war die See mein zu Hause, doch obwohl ich oft über das Reich des Drachenkönigs am Ende der See gehört habe, haben meine Augen niemals diesen wundervollen Platz gesehen. Er muss sehr weit entfernt sein, wenn er überhaupt existiert!“

„Ist das wirklich so! Sie haben niemals den Palast des Drachenköngis gesehen? Dann haben sie verpasst einen der aller schönsten Sehenswürdigkeiten des Universum zu sehen. Es ist weit weg am Ende der See, doch ich werde sie dahin bringen, dann werden wir in kürze da sein. Wenn sie das Land des Seekönigs sehen wollen werde ich euer Führer sein.“

„Ich möchte sicherlich gerne dorthin gehen, wirklich, und du bist sehr nett daran zu denken mich mit zu nehmen, doch du musst daran denken dass ich nur ein armer sterblicher bin und nicht die Kraft habe in der See zu schwimmen wie eine Wesen wie du es bist -“

Bevor der Fischer mehr sagen konnte unterbrach ihn die Schildkröte und sagte:

„Was? Du brauchst nicht selbst zu schwimmen. Ich werde dich auf meinem Rücken reiten lassen und dich ohne Probleme deinerseits mitnehmen.“

„Doch,“ sagte Urashima, „wie solle es für mich möglich sein auf deinem schmalen Rücken zu reiten?“

„Es mag dir unsinnig vorkommen, doch ich versichere dir dass du es tun kannst. Versuche es einmal! Komm nur und steig auf meinen Rücken, und schau ob es so unmöglich ist wie es dir scheint!“

Als die Schildkröte zu Ende gesprochen hatte, schaute Urashima auf den Panzer und sah seltsamerweise, dass das Geschöpf plötzlich so gross gewachsen war dass ein Mann leicht auf ihrem Rücken sitzen konnte.

„Das ist wirklich seltsam!“ sage Urashima; „dann, Herr Schildkröte, mit deiner Erlaubnis, werde ich auf deinen Rücken steigen. Dokoisho(Ok)!“ sprang er wie gesagt auf.

Die Schildkröte, ohne das Gesicht zu verziehen, als sei diese ungewöhnliche Prozedur das normalste Ereignis, sagte:

„Nun werden wir uns auf unsere Muse begeben,“ und mit diesen Worten sprang sie in die See mit Urashima auf ihrem Rücken. Unten am Wasser schwomm die Schildkröte. Für eine lange Zeit schwammen die beiden ungewöhnlichen Gefährten durch die See. Urashima wurde niemals müde noch wurden seine Kleider mit Wasser getränkt. Schliesslich, erschien weit in der Ferne ein herrliches Tor, und hinter dem Tor, erschienen die langen, abfallenden Dächer eines Palastes am Horizont.

„Ya,“ rief Urashima, „dass sieht aus wie ein Tor eines grossen Palastes das näher kommt! Herr Schildkröte, kannst du mir sagen was das für ein Platz ist den wir nun sehen könne?“

„Das ist das grosse Tor des Rin Gin Palastes, das grosse Dach dass ihr dahinter seht ist der Palast des Seekönigs selber.“

„Dann sind wird endlich im Reich des Seekönigs und seinem Palastes angekommen,“ sagte Urashima.

„Ja, in der Tat,“ antwortete die Schildkröte, „und glaubst du nicht auch dass wir sehr schnell angekommen sind?“ Und während er sprach erreichte die Schildkröte die Seite des Tores. „Und hier sind wir, und du muss bitte von hier an laufen.“

Die Schildkröte ging nun nach vorne, und sprach zu dem Torwächter:

„Das ist Urashima Taro, aus dem Lande Japan. Ich habe die Ehre ihn als Besucher zu diesem Königreich zu bringen. Bitte zeige ihm den Weg.“

Dann führte der Torwächter, der ein Fisch war, vor ihnen den Weg durch das Tor.

Die rote Brasse, die Flunder, die Sole, der Tintenfisch und alle Vasallen des Drachenkönigs der See kamen nun heraus mit höfischer Verbeugung und begrüssten den Fremden.

„Urashima Sama, Urashima Sama! Willkommen im Seepalast, das Heim des Drachenkönigs der See. Dreifach willkommen bist du, der von so einem weit entfernten Land kommt. Und ihr, Herr Schildkröte, wir sind gross in ihrer Schuld wegen ihrer Schwierigkeiten Urashima hierher zu bringen.“ Dann, erneut sich Urashima zuwendend, sagten sie, „Bitte folgt uns diesen Weg,“ und von hier an wurde die ganze Band von Fischen seine Führer.

Urashima, der ein einfach Fischer war, wusste nicht wie er sich in einem Palast zu benehmen hatte; doch, seltsam zu denken war dies alles für ihn nicht beschämend oder peinlich, folgte er seinen Führern recht ruhig in das innere des Palastes wohin sie ihn führten. Als er das Portal erreichte, kam eine schöne Prinzessin mit ihren Dienstmädchen heraus um ihn zu begrüssen. Sie war schöner als jedes menschliche Wesen und war bekleidet mit Blumen bestickten Kleidern eines weichen Rot und Grün das wie die Unterseite einer Welle war und goldenen Fäden schimmerten durch ihren Umhang hindurch. Ihr reizendes schwarzes Haar floss über ihre Schultern in der Art einer Königstochter vor einigen hundert Jahren, und als sie sprach tönte ihre Stimme wie Musik über dem Wasser. Dann erinnerte er sich daran dass er sich verbeugen sollte, doch bevor er eine tiefe Verneigung machen konnte nahm ihn die Prinzessin an der Hand und führte ihn in die wunderschöne Halle und zu dem Ehrenplatz am oberen Ende und bat ihn sich zu setzen.

„Urashima Taro, es ist mir die grösste Freude dich im Königreich meines Vaters zu begrüssen,“ sagte die Prinzessin. „Gestern hast du eine Schildkröte befreit, und ich habe nach dir gesandt um dir zu danken weil du mir das Leben gerettet hast, denn ich war die Schildkröte. Nun, wenn du willst kannst du für immer hier leben in Land der ewigen Jugend, wo der Sommer niemals stirbt und wo Leid niemals geschieht und ich will deine Braut sein wenn du willst, und wir werden glücklich für immer und ewig leben!“

Und als Urashima ihren süssen Worten zuhörte und ihr liebliches Gesicht anstarrte füllte sich sein Herz mit grosser Verwunderung und Freude, und er antwortete ihr, sich wundernd ob dies alles nicht ein Traum wäre: „Dank dir tausend mal für deine freundliche Rede. Es gibt nichts was ich mir mehr wünschen würde als dass mir erlaubt ist zu bleiben in diesen schönen Land, von welchen ich oft gehört habe, doch niemals gesehen habe bis zu dem heutigen Tage. Worte können es nicht ausdrücken, dies ist der wunder schönste Ort den ich je gesehen habe.“

Während er sprach erschien ein Zug von Fischen, alle mit zeremoniellen, beschleppten Gewändern bekleidet. Einer nach dem anderen, leise und mit stattlichen Schritt, traten sie in die Halle ein, trugen auf Servicetafeln aus Korallen Delikatessen vom Fisch und Seegras, von welchen niemand träumen konnte und ein wunderbares Fest wurde vor der Braut und dem Bräutigam gehalten. Die Hochzeit wurde mit schillerndem Prunk gefeiert und im Reich des Seekönigs war grosser Jubel. Sobald sich das junge Paar mit dem Hochzeitspokal mit Wein gegenseitig dreimalig die Treue geschworen hatten, wurde Musik gespielt und Lieder gesungen und Fische mit silbernen Schuppen und goldenen Schwänzen traten in Form einer Welle ein und tanzten. Urashima erfreute sich aus ganzen Herzen. Niemals in seinem ganzen Leben hatte er einem solch grossartigen Fest beigewohnt.

Als das Fest vorüber war fragte die Prinzessin den Bräutigam ob er durch den Palast gehen wolle und sich alles betrachten was es zu sehen gäbe. Dann folgte der glückliche Fischer seiner Braut, des Seekönigs Tochter, die ihm alle die Wunder dieses bezaubernden Landes zeigte wo Jugend und Freude Hand in Hand gingen und wo es weder Zeit noch Alter gab. Der Palast war aus Korallen erbaut und mit Perlen geschmückt, und die Schönheiten und Wunder dieses Ortes waren so grossartig dass die Zunge sie nicht beschreiben konnte.

Doch, für Urashima, schöner als der Palast war der Garten den ihn umgab. Hier sah man alle vier Jahreszeiten auf einmal, die Schönheit des Sommer und Winter, Frühling und Herbst wurden dem wundernden Betrachter gleichzeitig gezeigt.

Zuerst, als er nach Osten schaute, sah er die Pflaumen und Kirschbäume in voller Blühte, die Nachtigall sang in den rosafarbenen Alleen und Schmetterlinge flatterten von Blüte zu Blüte.

Nach Süden schauend waren alle Bäume grün in der Fülle des Sommers und die Tageszikade wie die Nachtgrille zirpten laut.

Im Westen war der Herbstahorn in Flammen wie die Abendröte und die Chrysantheme war in voller Pracht.

Nach Norden blickend war die Änderung für Urashima am grössten, denn der Boden war silberweiss mit Schnee und Bäume und Bambus waren auch bedeckt mit Schnee und der Teich war überzogen mit dicken Eis.

Und an jedem Tag waren neue Freuden und neue Wunder für Urashima, und so gross war seine Fröhlichkeit dass er alles vergass, sogar sein Daheim hatte er hinter sich gelassen wie seine Eltern und sein eigenes Land, und die Tage vergingen ohne dass er an all das dachte das er hinter sich gelassen hatte. Dann kamen ihm seine Gedanken zurück und er erinnerte sich wer er war, und dass er nicht in dieses wundervolle Land oder des Drachenkönigs Palast gehörte, wie er sich selber sagte.

„O Liebste! Ich kann hier nicht bleiben, denn ich habe einen alten Vater und Mutter zu Hause. Was kam ihnen passiert sein die ganze Zeit? Wie bange müssen ihnen all diese Tage gewesen sein als ich nicht zurückgekehrt bin wie üblich. Ich muss sofort zurück gehen ohne einen einzigen weiteren Tag verstreichen zu lassen.“ Und er begann sich in grosser Hast für die Reise vorzubereiten.

Dann ging er zu seiner wunderschönen Frau, der Prinzessin, und verbeugte sich tief bevor er sagte:

„Wahrlich, ich war sehr glücklich mit dir die ganze Zeit, Otohime Sama“ (denn das war ihr Name), „und du warst freundlicher zu mir als Worte es beschreiben können. Doch nun muss ich auf Wiedersehen sagen. Ich muss zurück zu meinen alten Eltern gehen.“

Dann begann Otohime Sama zu weinen und sagte sanft und traurig:

„Geht es dir nicht gut hier, Urashima, dass du wünscht mich so bald zu verlassen? Warum diese Hast? Bleibe bei mir nur einen weiter Tag!“

Doch Urashima erinnerte sich seinen alten Eltern, und ich Japan ist die Pflicht den Eltern gegenüber stärker als alles andere, stärker sogar denn Freude und Liebe und er wurde nicht überzeugt sonder antwortete:

„Wirklich, ich muss gehen. Glaube nicht dass ich dich verlassen will. Das ist es nicht. Ich muss gehen und meine alten Eltern sehen. Lass mich für einen Tag gehen und ich komme zurück zu dir.“

„Dann,“ sagte die Prinzessin bedauernsvoll, „dann ist nichts zu tun. Ich werde dich heute zu deinem Vater und Mutter zurückschicken, und anstatt dich einen weiteren Tag bei mir zu haben, gebe ich dir dies als Beweis für unsere Liebe – bitte nimm es zurück mit dir;“ und sie gab ihm ein schönes Lackkästchen das mit einer roten Seidenkordel verknotet war.

Urashima hatte bereits so viel von der Prinzessin erhalten dass er ein wenig Hemmung hatte das Geschenk anzunehmen und sagte:

„Es scheint mir nicht richtig ein weiteres Geschenk von dir anzunehmen nach all den Gefallen die ich aus deinen Händen empfangen habe, doch weil es dein Wunsch ist werde ich es nehmen,“ und dann ergänzte er:

„Sag mir was ist in dem Kästchen?“

„Das,“ antwortete die Prinzessin „ist das Tamate-Bako (Kästchen der Juwelenhand), und es beinhaltet etwas sehr wertvolles. Du sollst dieses Kästchen nicht öffnen, was auch immer geschieht! Wenn du es öffnen würdest, wird dir etwas furchtbares geschehen! Nun, versprich mir, dass du es niemals öffnen wirst!“

Und Urashima versprach dass er niemals, niemals das Kästchen öffne was auch immer geschehen werde.

Nachdem er sich von Otohime Sama verabschiedet hatte ging er hinunter zu dem Seepferdchen, die Prinzessin und ihre Dienerschaft begleiteten ihn und dort fand er eine grosse Schildkröte die auf ihn wartete.

Schnell bestieg er den Rücken des Geschöpfs und wurde hinfort getragen über die schillernde See Richtung Osten. Er schaute sich um damit er Otohime Sama winken konnte bis er sie nicht mehr sah, und das Land des Seekönigs und die Dächer des wunderschönen Palastes verloren sich in der Ferne, weit weg. Dann, mit seinem Gesicht energisch seinem eigenen Land zugewandt, schaute er nach dem Erscheinen der blauen Hügel am Horizont vor ihm.





 

Zu Ende trug ihn die Schildkröte in die Bucht die er so gut kannte und an den Strand von welchem er ausgefahren war. Er trat an den Strand und schaute sich um während die Schildkröte sich umdrehte und zurück zum Reich des Seekönigs schwamm.

Doch was war diese komische Angst die Urashima fühlte als er so stand und um sich schaute? Warum wurde er von den Leuten so angestarrt die an ihm vorüber gingen und warum drehten sie sich um und schauten ihn an? Der Strand war derselbe und die Hügel waren dieselben, doch die Leute die er vorüber gehen sah hatten andere Gesichter als die, die er vorher so gut kannte.

Sich wundernd was dies wohl bedeuten könnte, lief er zu seinem alten Haus. Sogar das schaute verschieden aus, doch ein Haus stand an dieser Stelle und er rief laut:

„Vater, ich bin soeben zurückgekehrt!“ und er war gerade dabei einzutreten als ein unbekannter Mann heraus trat.

„Möglicherweise sind meine Eltern umgezogen während ich fort war und sie sind wo anders hin gegangen,“ dachte sich der Fischer. Irgendwie fühlte er sich sonderbar ängstlich, er konnte sich nicht erklären warum.

„Entschuldigen sie mich,“ sagte er zu dem Mann der ihn anstarrte, „doch bis vor ein paar Tagen lebte ich in diesem Haus. Mein Name ist Urashima Taro. Wo sind meine Eltern hingegangen als ich fort war?“

Ein fassungsloser Ausdruck überkam das Gesicht des Mannes, und, immer noch in Urashima Gesicht starrend, sagte er:

„Was? Sie sind Urashima Taro?“

„Ja,“ sagte der Fischer, „ich bin Urashima Taro!“

„Ha, Ha!“ lachte der Mann, „Ihr müsst keinen solchen Spass mit mir machen. Es ist war dass einmal ein Mann der Urashima Taro genannt wurde in diesem Dorf lebte, doch das ist eine Geschichte die dreihundert Jahre alt ist. Er kann unmöglich heute noch leben!“

Als Urashima diese seltsamen Worte hörte war er erschrocken und sagte:

„Bitte, Bitte, ihr müsst keinen Witz mit mir machen, ich bin sehr verwirrt. Ich bin wirklich Urashima Taro, und ich habe sicherlich nicht dreihundert Jahre gelebt. Bis vor vier oder fünf Tagen lebte ich an diesem Ort. Sagt mir bitte was ich wissen sollte ohne weiter über mich Witze zu machen, bitte.“

Doch das Gesicht des Mannes wurde immer mehr und mehr ernst und er antwortete:

„Ihr könnt Urashima Taro sein oder nicht, ich weiss es nicht. Doch der Urashima Taro von dem ich gehört habe ist ein Mann der vor dreihundert Jahren lebte. Vielleicht seid ihr sein Geist der sein altes zu Hause wieder besucht?“

„Warum spottet ihr mir?“ sagte Urashima. „Ich bin kein Geist! Ich bin ein lebendiger Mann – seht ihr nicht meine Füsse,“ und „tap-tap,“ stampfte er auf den Boden, zuerst mit dem einen Fuss dann mit dem anderen um sie dem Mann zu zeigen. (Japanische Geister haben keine Füsse.)

„Doch Urashima Taro lebte vor dreihundert Jahren, das ist alles das ich weiss; es ist in der Chronik des Dorfes nieder geschrieben,“ beharrte der Mann, der nicht glauben konnte was der Fisch sagte.

Urashima war verloren in Verwirrung und Schwierigkeiten. Er stand und schaute sich um, schrecklich verdutzt, und, wahrlich, etwas in der Erscheinung von Allem war anders als er sich daran erinnern konnte bevor er fortging, und das schreckliche Gefühl kam über ihn dass das was der Mann gesagte hatte möglicherweise war ist. Es schien in einem absonderlichen Traum zu sein. Die wenigen Tage die er dem Palast des Seekönigs unter der See verbracht hatte waren überhaupt keine Tage gewesen, sondern dreihundert Jahre und in dieser Zeit waren seine Eltern gestorben und all die anderen Leute die er gekannt hatte und das Dorf hat seine Geschichte nieder geschrieben. Es gab keinen Grund mehr hier länger zu bleiben. Es müsste zurück zu seiner schönen Frau unter der See gehen.

Er macht sie zurück auf dem Weg zum Stand, in seiner Hand trug er das Kästchen das ihm die Prinzessin gegeben hatte. Doch wo war der Weg? Er konnte ihn nicht alleine finden! Unversehens erinnerte er sich des Kästchens, des Tamate-Bako.

„Die Prinzessin sagte mir als sie mir das Kästchen gab dass ich es niemals öffnen sollte – das ist sicherlich ein sehr wertvolles Ding. Doch nun da ich kein zu Hause mehr habe, nun da ich alles verloren habe was mir lieb war, und mein Herz schwermütiger wird, in einer solchen Zeit, werde ich das Kästchen öffnen, ich werde sicherlich etwas finden das mir helfen wird, etwas das mir den Weg zurück zu meiner schönen Prinzessin über die See zeigt. Da ist nichts anderes für mich zu tun. Ja, ja, ich werde das Kästchen öffnen und nachsehen!“

Und so stimmte sein Herz diesem Ungehorsam zu, und er versuchte sich selbst zu überzeugen dass das Brechen seines Versprechen das Richtig sein.

Langsam, sehr langsam, schnürte er die rote Kordel auf, langsam und wundernd öffnete er den Deckel des kostbaren Kästchens. Und was fand er? Seltsam zu erzählen, doch nur eine schöne kleine violette Wolke stieg in drei weichen Strähnen aus dem Kästchen auf. Für einen Augenblick bedeckte sie sein Gesicht und schwebten über ihn, wie unwillig zu gehen, und flossen dann hinfort wie eine Schwade über der See.

Urashima, der bis zu diesem Augenblick stark und ansehnlich wie ein Fünfundzwanzigjähriger war, wurde plötzlich alt, sehr alt. Sein Rücke krümmte sich vor Alter, seine Haare wurden schneeweiss, sein Gesicht verrunzelte und er fiel tot um am Strand.

Armer Urashima! Weil er unfolgsam war konnte er nie mehr zurückkehren in das Reich des Drachenkönigs oder zu seine lieblichen Prinzessin jenseits der See.

Kleine Kinder, seid nie unfolgsam zu denen die weiser als ihr seid, denn Ungehorsam ist der Beginn aller Miesere und Sorgen des Lebens.

 
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