Sascha Haslers Homepage - Die Legende des Schwerts Kusanagi no Tsurugi
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Als Kushi Nada Hime, die Reisgöttin, dem achtköpfigen Drachen Koshi geopfert werden sollte (dem schon sieben ihrer Schwestern dargebracht worden waren), tötete ihr Gatte Susa No O, der Sturmgott und Herrscher über das Meer (später Schutzgott der Liebe und Ehe) den Drachen und haute ihn in vier Teile. Im Schwanz des Drachens entdeckte Susa No O das Schwert Kusanagi No Tsurugi ("das Gras Bezähmende"). Als Zeichen seines Sieges schenkte er das Schwert seiner Schwester Amaterasu O Mi Kami ("die am Himmel Erschienene, Grosse, Strahlende"). Von Amaterasu, der Ahnfrau des japanischen Kaiserhauses, kam dieses Schwert zum Tenno, dem Kaiser. Da Schärfe und Glanz der Klinge den Sterblichen unerträglich anzuschauen war, liess der Tenno ein Duplikat anfertigen und übergab das Original dem -der Sonnengöttin Amaterasu geweihten- Schrein von Ise.
Der kaiserliche Prinz führte das Schwert aus dem Schrein beim Kampf um die Unterwerfung der nördlichen Inselbewohner. In eine Falle gelockt, gelang es ihm, die ihn umzingelnde Feuerfront aufzuhalten, indem er mit dem Schwert das Gras abmähte und ein Gegefeuer entzündete. Seither trägt das Schwert den Namen Kusanagi, das Grasmähende. Es gehört, gemeinsam mit Spiegel und Juwel zu den Insignien des japanischen Kaiserhauses.
Die ersten Schwerter Japans kamen aus China und Korea. Die ältesten Klingen, die in Japan gefunden wurden, stammen aus dem 4. und 5. Jahrhundert u. Z. Diese Klingen, Chokuto oder Ken (hergeleitet aus dem chinesischen Wort "Kein"), sind gerade und haben zur eine Schneide.
In der Heian-Epoche (794 - 1191) wurde Kyoto zur Hauptstadt Japans. Die Kriegerklasse der Samurai gewann zusehends an Bedeutung. Die Samurai benutzten das Schwert vor allem als Hiebwaffe. Da gekrümmte Klingen den Hieb wirkungsvoller machen, begannen die Schwertschmiede lange, gebogene Klingen herzustellen. Die Klingen mussten einerseits lang genug sein, dass sie auch vom Pferd aus effektiv waren und andererseits leicht genug, um sie auch nur mit einer Hand führen zu können. Um das Jahr 900 u.Z. begannen Schwertschmiede mit der Herstellung von Schwertern aus mehrfach gefaltetem Stahl, den sie selber aus Eisenerz oder eisenhaltigem Sand gewannen. Es entstand das einschneidige, leicht gebogene Samurai-Schwert (eigentlich ein Säbel). Seit dem Beginn der "alten Schwertperiode", Koto (900-1530 u.Z.), hat sich am Stil dieser nahezu perfekten Waffe nicht mehr viel geändert.
Das japanische Schwert ist untrennbar mit der japanischen Kriegerklasse, den Samurai, und deren Verhaltenskodex, dem Bushido, verbunden. In der "neuen Schwertperiode", Shinto (1530-1867 u.Z.), war es ausschliesslich den Samurai erlaubt, zwei Schwerter zu tragen. Das Schwerterpaar (Daito) Katana und Wakizashi steckte mit der Scheide nach oben im Gürtel (Buke-Zukuri). Im Krieg oder bei höfischen Zeremonien trug man das Tachi, ein bis zu 1,20m langes Schwert, das je nach Gelegenheit in seiner mehr oder weniger prunkvollen Ausstattung variierte. Jeder Typ hatte einen bestimmten Namen. Das Tachi hing am Schwertgehänge mit der Schneide nach unten am Gürtel. Im Gürtel trugen die Samurai oft einen Dolch, den Tanto. Zur Ausrüstung weiblicher Samurai gehörte ein etwas kürzerer Dolch, der Kaiken. Im Haus wurden die Schwerter auf einem speziellen Schwertständer (Katana Kake) aufbewahrt. Auch das Katana eines Gastes wurde hier abgelegt. Beide Schwerter beim Besuch im Haus eines Freundes im Gürtel zu belassen, galt als äusserst unfreundlich. Auch das Anstossen der Schwertscheide gegen die eines anderen Schwertträgers war ein schwerer Verstoss gegen die guten Sitten. das 35. Gesetz des Tokugawa Ieyasu aus der Edo-Zeit (1603 - 1867 u.Z.) lautete: Das Schwert ist die Seele des Samurai. Wer es verliert, ist entehrt und der strengsten Strafe verfallen". Die Schwertschmiede aus der Shinto-Periode (vor allem aus den Provinzen Bizen, Yamashiro, Yamato und Soshu) gelten bis heute als unübertroffen.
Die Periode der modernen Schwerter, Shin-Shinto (seit 1868) begann mit der Meiji-Restauration und dem offiziellen Verbot, Schwerter zu tragen. das Feudalsystem wurde abgeschafft, die Samurai verloren ihre Privilegien und die meisten Schwertschmiede verlegten sich aufs Schmieden von Ackergeräten, Scheren, Messern und Hufeisen. Erst mit dem Beginn der Showa-Zeit (1926 - 1968) begann man sich in Japan wieder auf überkommene Werte zurück zu besinnen und desgleichen lebte die traditionelle Schertschmiedekunst deutlich wieder auf, wenn auch nur in kleinem Rahmen. So gab es kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges in Japan wieder etwa hundert Kunsthandwerker, die sich mit dem Schmieden von Schwertern beschäftigten.
Insgesamt wurden in Japan bis zum Jahr 1868 wahrscheinlich ungefähr zwei Millionen Schwerter von etwa zwanzigtausend Schwertschmieden hergestellt. Vor dem 2. Weltkrieg existierten noch etwa eineinhalb Millionen Schwerter, inklusive der fabrikmässig hergestellten Militär- und Polizeisäbel (Gunto). Heute gibt es noch ca. hunderttausend alte Schwerter in Japan. Die weitaus grossere Anzahl japanischer Schwerter befindet sich in den USA, wohin sie von amerikanischen Soldaten nach dem 2. Weltkrieg mitgenommen wurden.

 
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